
Kronen Zeitung
AUS FÜR SPIELBETRIEB
Schluss und vorbei! SV Stripfing ist am Ende
Aus und vorbei: Der finanziell gebeutelte SV Stripfing wird den Spielbetrieb einstellen! Über diese Absicht informierte der Zweitligist die Fußball-Bundesliga am Montag vorerst mündlich. Gleichzeitig kündigten die Stripfinger der Liga an, in den kommenden Tagen einen Insolvenzantrag einbringen zu wollen. Das bestätigte Bundesliga-Vorstandschef Christian Ebenbauer am Montagnachmittag. Zuvor war das Gros des Stripfing-Kaders wegen offener Gehälter aus den Verträgen ausgetreten.
„Nach aktuellem Wissensstand ist davon auszugehen, dass der Spielbetrieb eingestellt wird“, sagte Ebenbauer. Formell gebe es aber noch „Klärungsbedarf“. Die Bundesliga benötigt die Art und Weise des Rückzuges schriftlich, um weitere Schritte setzen zu können. „Wir sind dran, dass wir das im Sinne aller und im Sinne der Schadensminimierung schnellstmöglich erhalten.“ Dass die nächste angesetzte Zweitliga-Partie am Freitag (18 Uhr) beim SKU Amstetten noch zur Austragung kommt, scheint aber ausgeschlossen, fehlen Stripfing doch die Spieler.
„Keine Mannschaft mehr vorhanden“
Bereits am Samstag waren acht von der Vereinigung der Fußballer (VdF) vertretene Kicker nach einer am Freitag verstrichenen Nachfrist wegen offener Gehälter aus ihren Verträgen ausgestiegen. Am Montagvormittag zogen die gewerkschaftlich bei der younion organisierten Dienstnehmer, darunter auch Trainer Emin Sulimani und Sportdirektor Alexander Grünwald, nach. „Es ist keine Mannschaft mehr vorhanden, die am Freitag spielen kann“, erklärte younion-Gewerkschafter Thomas Pichlmann.
Nur einige wenige Akteure – weniger als ein halbes Dutzend – seien aufgrund spezieller Situationen nicht aus ihren Verträgen ausgetreten. Die sechs Leihspieler von der Wiener Austria, bis Sommer noch Kooperationsklub der Stripfinger, kehren laut Pichlmann zu ihrem Stammverein zurück und werden ab Dienstag auch wieder von diesem bezahlt. Laut dem Ex-Profi hätten die Stripfing-Spieler in dieser Saison erst ein Monatsgehalt erhalten. Beim Großteil der Akteure sind seit der letzten Zahlung für Juli also drei Gehälter ausständig.
Zulassungsverfahren als Momentaufnahme
Stripfing liegt als Tabellen-13. sportlich nicht in der Abstiegszone. Bei einer Einstellung des Spielbetriebes würden aber alle bisher erzielten Ergebnisse des Klubs in der Tabelle annulliert. Dass ein Bewerb unterjährig nicht vollständig zu Ende geführt werden könne, sei ein immaterieller „Reputationsschaden, den man in jeder Form versucht zu vermeiden“, betonte Ebenbauer. „Deswegen haben wir ein Lizenzierungs- und Zulassungsverfahren.“
Eine Situation wie jene in Stripfing sei jedoch schwer zu vermeiden. Im Zulassungsverfahren für die 2. Liga seien die Anforderungen bei der Liga-Reform samt Aufstockung auf 16 Mannschaften heruntergefahren worden, um auch Amateurklubs die Teilnahme zu ermöglichen, erinnerte Ebenbauer. „Damit ist aber auch klar, dass man in wirtschaftlichen und finanziellen Fragen nur noch einen Anknüpfungszeitpunkt habe – nämlich den Zeitpunkt der Zulassung.“
Als diese den Stripfingern im Frühjahr erteilt worden war, hatte es noch deutlich rosiger ausgesehen. Ebenbauer berichtete von einem sechsstelligen positiven Eigenkapital, keinen überfälligen Verbindlichkeiten und vorliegenden Sponsor-Vereinbarungen. Seither ist viel passiert: Die Wiener Austria beendete im Sommer nach dem Aufstieg der eigenen Young Violets in die 2. Liga die Kooperation, ein im Juli eröffnetes Konkursverfahren gegen Klub-Mäzen Erich Kirisits brachte Stripfing dann in schwere Turbulenzen.
Tauziehen bereits bei Aufstieg 2023
Schon beim Aufstieg in die 2. Liga im Jahr 2023 hatten die Liga und ihr Protestkomitee den Niederösterreichern die Lizenz verweigert – damals wegen fehlender Nachwuchsmannschaften. Das Ständige Neutrale Schiedsgericht befand diese aber für gegeben und ebnete den Weinviertlern den Weg in die Zweitklassigkeit. „In der Gesamtschau, wenn man sieht, wie der Aufstieg und die Kooperation gelaufen sind, wird man natürlich hellhörig“, sagte Ebenbauer. Man müsse Sachverhalte aber auch klassisch rechtlich beurteilen.
Die Liga-Heimspiele musste der Klub aus dem Marchfeld auf dem FAC-Platz austragen, weil die eigene Anlage nicht Bundesliga-tauglich ist. Die Zusatzeinnahmen aus der Miete entgehen dem Liga-Rivalen künftig. Zahlreiche Stripfing-Spieler und auch Führungskräfte müssen sich nun neue Arbeitgeber suchen. „Wir waren voll motiviert, sportlich etwas zu entwickeln“, betonte Sportdirektor Grünwald nach dem Vertragsaustritt. „Wenn die Grundlagen für sportlichen Erfolg nicht mehr gegeben sind, muss man aber selbst auch Konsequenzen ziehen.“
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